Besondere Herausforderungen des Krefelder Bildungssystems

Die Stadt Krefeld stellte ersten Bildungsbericht auf der Bildungskonferenz im November 2022 vor

Anlässlich der Veröffentlichung des ersten Krefelder Bildungsberichts waren Vertreter*innen von Bildungsinstitutionen und -einrichtungen sowie aus der Politik und Verwaltung zur Bildungskonferenz eingeladen. Unter dem Motto "Von Daten zu Taten – die Bildungslandschaft Krefeld zukunftsfähig und gerecht gestalten" wurde der Bericht der Fachöffentlichkeit vorgestellt. Auf über 200 Seiten beleuchtet dieser alle Stationen des lebenslangen Lernens. Im Fokus steht die frühkindliche und schulische Bildung, die berufliche Bildung, die Weiterbildung sowie non-formalen Bildung. Die Veröffentlichung macht deutlich: das Krefelder Bildungssystem steht vor großen Herausforderungen. Insbesondere soziale Unterschiede und eine stark ausgeprägte innerstädtische Segregation befördern in Krefeld ungleiche Bildungschancen. Der Bericht wurde im Pädagogischen Dienst des Fachbereiches Schule u. a. in Kooperation mit den thematisch beteiligten Fachbereichen Jugendhilfe und Beschäftigungsförderung, Migration und Integration sowie Gesundheit verfasst. Darüber hinaus wurden die unterschiedlichen Bildungsakteure der Region wie beispielsweise die Agentur für Arbeit, das Jobcenter, die Industrie und Handelskammer, der Stadtsportbund und die Unternehmerschaft in die Erarbeitung des Berichts einbezogen.


Besondere Herausforderungen des Krefelder Bildungssystems werden offenkundig

In dem von sozialen Herausforderungen besonders gekennzeichneten innerstädtischen Bezirk Süd erhalten knapp 18 Prozent der Schülerinnen und Schüler in Krefeld einen Gymnasialempfehlung, gesamtstädtisch sind es jedoch 36 Prozent. Darüber hinaus haben durchschnittlich rund 40 Prozent der Kinder im Einschulungsjahrgang 2019/20 in Krefeld keine altersgerechte Sprachkompetenz. An den fünf Grundschulen mit der höchsten Sozialindexstufe bringen fast doppelt so viele Kinder wie im Durchschnitt, nämlich knapp 80 Prozent, nicht die nötige Sprachkompetenz mit.


Von Daten zu Taten

Als Ergebnis werden in dem Bericht aktuelle Entwicklungen und Herausforderungen der Krefelder Bildungslandschaft analysiert und in einem 20-Punkte-Plan Handlungsempfehlungen für die Zukunft formuliert. Damit soll der Bildungsbericht kein „Papiertiger“ für die Schublade sein, sondern Ausgangspunkt für die Weiterentwicklung der Krefelder Bildungslandschaft.

Neben der Vorstellung des Bildungsberichts sprach Prof. Jörg Fischer (FH Erfurt) auf der Bildungskonferenz in seinem Input über Chancen und Möglichkeiten einer erfolgreichen Netzwerkarbeit in der kommunalen Bildungslandschaft. Anschließend leiteten in sechs verschiedenen Workshops – orientiert entlang der Bildungskette – die Teilnehmerinnen und Teilnehmer Handlungsnotwendigkeiten ab und entwickelten erste konkrete Handlungsvorschläge, die für mehr Chancengleichheit und Teilhabegerechtigkeit sorgen sollen.


Entwicklung eines Maßnahmenplans

Aus der Ideensammlung entwickelte das Bildungsbüro in intensiver Abstimmung mit den beteiligten Fachbereichen, dem regionalen Lenkungskreis sowie der Verwaltungsspitze im Anschluss an die Bildungskonferenz einen Maßnahmenplan. Darin wurden u. a folgende Ziele wurden formuliert: „Intensivierung des Dialogs zwischen Kita und Grundschule sowie Intensivierung der multiprofessionellen Kooperation im Übergang an die weiterführenden Schulen“, „Verbesserung der Schulbiografie-Gestaltung durch innerschulischen Beratungsstrukturen“ sowie „Einbezug außerschulischer Bildungspartner insbesondere am Übergang in den Beruf“. Der Maßnahmenplan wird im März im gemeinsamen Schul- und Jugendhilfeausschuss der Stadt Krefeld vorgestellt.

Der gesamte Bericht ist online unter www.krefeld.de/bildungsbericht zu finden.

 

Ansprechpartnerinnen

Manuela Demant, Leiterin des Bildungsbüros im Fachbereich Schule, Pädagogischer und Psychologischer Dienst

Susanne Döhnert, Bildungsmonitorerin im Fachbereich Schule, Pädagogischer und Psychologischer Dienst

Katrin Weisker, Abteilungsleiterin im Fachbereich Schule, Pädagogischer und Psychologischer Diens